„Hinter dem Erbrechen glitzerte das Leben“ – ein bewegendes Gespräch mit Larissa von Llichtermeer

von | Juli 6, 2025 | Uncategorized | 0 Kommentare

Ich habe schon viele Gespräche geführt – mit klugen Köpfen, mit mutigen Menschen, mit Menschen, die etwas zu sagen haben. Aber das Interview mit Larissa Leora von Llichtermeer hat mich auf eine besondere Art und Weise berührt.

Larissa war zu Gast im Einfach gut leben Podcast und hat über etwas gesprochen, worüber viele schweigen – über ihre Bulimie. Und vor allem: darüber, wie sie sie überwunden hat.

„Mir wurde gesagt, das geht nie weg. Heute weiß ich: Doch, es geht.“ – Larissa Leora


Eine Geschichte jenseits aller Klischees

Viele denken bei Bulimie an junge Frauen, die dem Schönheitswahn verfallen sind. Larissa sprengt dieses Bild. Ihre Essstörung war kein Lifestyleproblem, sondern eine Überlebensstrategie. Mit 17 fing sie an, sich zu übergeben – zunächst, um abzunehmen. Aber schnell wurde das Erbrechen zu einem Ventil. Für Stress. Für Schmerz. Für das Gefühl, in dieser Welt nicht auszureichen.

Larissa hat mir offen erzählt, wie sie mit wenig Geld und viel innerem Druck Süßes, Fettiges, Teigiges regelrecht gejagt hat – und sich danach übergeben musste, um wieder klarzukommen.

„Ich musste essen, um das auszuhalten, was in mir war. Und erbrechen, um es wieder loszuwerden.“


Wie kann man helfen, wenn Hilfe falsch läuft?

Das Schockierende: In der Klinik sagte man ihr, Bulimie sei unheilbar. Ein Leben lang „trocken“, wie ein Alkoholiker – aber nie wirklich frei. Ich bin fast vom Stuhl gefallen, als sie das erzählt hat. Denn wer so etwas sagt, raubt Menschen die Hoffnung.

Und Larissa hat in dieser Zeit viel erlebt: Fehlbehandlungen, falsche Diagnosen, stigmatisierende Kommentare. Einer sagte ihr allen Ernstes, ihre Tattoos seien „ein klares Zeichen für sexuellen Missbrauch“. Das war nicht nur falsch, sondern auch übergriffig.


Und dann war da plötzlich Licht

Trotz allem hat Larissa nicht aufgegeben. Sie hat sich Hilfe gesucht – wieder und wieder. Sie hat angefangen, sich zu erforschen: Was brauche ich? Wie funktioniere ich? Was macht mein Nervensystem?

Sie hat gelernt, dass ihre Hochsensibilität kein Defizit ist. Dass ihre neurodiversen Wahrnehmungen – wie ihre synästhetischen Empfindungen – ein Teil von ihr sind. Und dass sie nicht „falsch“ ist. Nur besonders.

„Die Bulimie war meine Art, die Welt zu dämpfen. Heute brauche ich sie nicht mehr.“


Der Schlüssel: Verbindung statt Bewertung

Was ihr letztlich geholfen hat? Eine Freundin, die sie nicht auf ihre Krankheit reduziert hat. Eine Therapeutin, die zugehört hat, ohne zu urteilen. Und das tiefe Gefühl: Ich bin mehr als eine Diagnose.

In unserer Podcastfolge haben wir viel darüber gesprochen, wie wichtig menschliche Verbindung ist. Wie sehr wir soziale Wesen sind – gerade, wenn es schwierig wird.


Ihr Buch: „Hinter dem Erbrechen glitzerte das Leben“

Was ich besonders stark finde: Larissa schreibt ihre Geschichte auf – als fiktives Buchprojekt auf Patreon. Warum fiktiv? Weil ihre Geschichte viele Menschen berührt – auch in ihrem Umfeld. Sie will ihre Wahrheit teilen, ohne andere bloßzustellen. Und sie möchte Hoffnung geben.


Mein Fazit: Ja, Bulimie kann man überwinden

Ich war tief beeindruckt. Von Larissas Ehrlichkeit. Von ihrem Mut. Von ihrer Klarheit. Und von ihrem Humor, der an vielen Stellen durchblitzte. Diese Podcastfolge ist keine leichte Kost – aber eine, die Kraft macht.

Denn Larissas Geschichte zeigt: Auch wenn dir niemand glaubt – du darfst an dich glauben. Und du darfst dich frei machen. Von Diagnosen, von Stigmatisierungen, von alten Geschichten.


🎧 Jetzt reinhören: Die ganze Geschichte im Podcast

Larissas Weg aus der Bulimie ist so vielschichtig, mutig und berührend – und im Gespräch wird sie noch greifbarer.

👉 Hör dir die ganze Folge im Einfach gut leben Podcast an – ungeschönt, ehrlich und voller Hoffnung.

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Hier findest du Larissa Leora:

🌐 Website: lichtermeer.de
📖 Patreon: patreon.com/lichtermeer
📸 Instagram: @lichtermeer
📺 YouTube: Lichtermeer