„Einfach gut leben“ … Das ist der neue Oberbegriff mit dem ich ab sofort unterwegs bin.
So heißt auch der neue Podcast (Link) in dem ich, mal alleine und ganz oft mit anderen über das einfach gute Leben philosophiere.
Was ist ein gutes Leben? Und wo ist es zu finden?
Oder eben auch nicht.
Im Business? Im Privatleben?
Ist das diese ominöse Work-Life-Balance?
Gibt es die überhaupt?
Ich sag mal so:
Ich glaube nicht!
Egal ob als Life Coach oder als Business Coach für Führungskräfte (Natural Leadership) habe ich eine Trennung zwischen Beruf- und Privatleben bisher nicht gefunden.
Wir leben ein Leben und haben verschiedene Bereiche.
Da gehe ich mit.
Vielleicht ist das einfach gute Leben darum eine flüchtige Angelegenheit.
Weil wir ein ganzheitliches Leben aufteilen wollen.
Dabei wissen wir doch alle, wie es ist, wenn wir genervt von der Arbeit kommen, dass wir im Privatleben nicht sofort auf eitel Freude Sonnenschein umschalten können.
Umgekehrt geht es genauso wenig.
Wenn wir privat Sorgen haben, dann bringen wir die mit in den Job.
Das ist auch nicht unprofessionell.
Das ist menschlich.
Zurück zur Frage:
Gibt es das einfach gute Leben in allen Bereichen?
Ja, es gibt dieses Leben.
Aber wo?
Gerade in der heutigen Zeit, in unseren Breitengraden und in komischerweise in einem verhältnismäßig privilegiertem Leben scheint das gute Leben schwer zu finden zu sein.
Wenn ich mich so umhöre, dann sind viele Menschen unzufrieden, obwohl sie, wenn sie direkt gefragt werden sowas wie „Doch doch ich bin zufrieden“ oder „nö, mir gehts gut“ antworten.
Typisch Norddeutsch höre ich auch oft „Muss ja“.
Zwar mit einem Augenzwinkern, aber warum gibt es so eine ironische Antwort?
Ich mache das übrigens auch oft.
Aber warum?
Und warum nehmen psychische Erkrankungen in den Industrienationen immer mehr zu?
Okay, wir sind sensibilisierter für diese Themen.
Aber ist das schon die Antwort?
Mir geht es übrigens auch so.
Vor ein paar Jahren wurde ich das erste Mal mit einer Depression diagnostiziert.
Glücklicherweise bekam ich schnell einen Platz bei einer sehr guten Therapeutin.
Und ich war froh über meine vielen verschiedenen Ausbildungen in den Bereichen Mental-, Business- und Life-Coaching.
Ohne diese Ausbildungen hätte ich vermutlich nicht so schnell verstanden, was nicht stimmt und auch nicht so schnell aus der Depression heraus gefunden.
Achtung: Depression ist kein Coachingfall! Das ist was für entsprechend ausgebildete Therapeut:innen!
Erstaunlicherweise meldete sich die Depression dann wieder zurück, als ich gerade das beste Leben führte, welches man sich landläufig so vorstellt.
Als wir uns unseren Traum vom Leben im Weltreisemobil erfüllt haben und gerade im Süden Spaniens den Winter verbrachten.
Häh? Da war doch alles supi dupi gut …
Vielleicht war es auch einfach so, dass der Stress von mir abfiel und dann Raum für die Krankheit war …
Ich kenne sowas in ähnlicher Form, wenn ich früher in Urlaub gegangen bin.
Vorher habe ich alles vorbereitet, war maximal im Stress und dann kam endlich der lang ersehnte Urlaub und BUMMS: krank …
Ich glaube, dass kennen viele.
Gott sei Dank ist die Depression wieder weg und ich weiß inzwischen auch sehr gut, was ich tun muss, wenn sie wieder an meine Tür klopft.
Auch darum geht es bei „Einfach gut leben“.
Allerdings nicht nur.
Es geht um alle Aspekte des guten Lebens und wie und wo wir es finden.
Ganz individuell.
Denn eines weiß ich ziemlich sicher.
Das einfach gute Leben so individuell unterschiedlich, wie es Menschen auf diesem Planeten gibt.
Alleine in meinem Freundeskreis verstehen alle etwas anderes darunter.
Daher finde ich es schwierig, wenn Life-Coaches daher kommen und Dir und mir erzählen wollen, dass wir nur den Sinn oder unsere Mission finden müssten …
Dann wird alles gut …
Ich halte das für Unsinn.
Ich halte es sogar für gefährlich.
Was ist denn, wenn ich gar keine Mission in mir trage?
Versteh mich nicht falsch!
Wenn Du eine Mission in Dir trägst: Go for it!
Aber wenn nicht ist das genauso gut.
Du musst auch für nix brennen.
Ich finde es reicht völlig aus zu wissen, woran man Freude hat und das man den eigenen Wertekanon kennt.
Selbst bei Werten kann das ganze wieder kippen.
Nämlich dann, wenn man es übertreibt und andere missionieren will.
Passiert übrigens öfter, als man denkt.
Wir möchten andere immer von dem was wir tun überzeugen.
Der Trick ist, es zu lassen.
Nach den eigenen Werten und nach dem eigenen Nordstern zu leben und andere es auch tun zu lassen.
Klingt einfach, aber das ist eine wahre Kunst.
Abgesehen davon wissen Glücks-, Hirn- und Sozialforschung inzwischen schon einiges über Glück und wo es zu finden ist.
Darüber und über viele andere Dinge, die ein gutes Leben ausmachen, werde ich mich hier und im Podcast alleine und mit klugen und interessanten Menschen auslassen.
Kommst Du ein Stück mit?
Würde mich freuen 🙂
Wenn Du Fragen oder Anregungen hast:
Immer her damit!
Schreib sie in die Kommentare!