Vom Überleben zum Leben: Isabel García im Gespräch mit Anja Niekerken
Ein Interview im „Einfach gut leben“ Podcast
In dieser Folge treffe ich mich online mit Isabel García – Kommunikationsexpertin, Speakerin und inzwischen Wahl-Andalusierin – zu einem tiefgehenden Gespräch über das, was ein gutes Leben wirklich ausmacht.
Doch statt Tipps für mehr Produktivität oder Wohlstand gibt es ganz persönliche Einblicke in Isabels eigenen Transformationsweg: von einem Leben im ständigen Überlebensmodus hin zu echtem Erleben.
„Ich habe nicht gelebt. Ich habe überlebt.“
Isabels Leben war jahrzehntelang von unbewältigten Traumafolgen geprägt – etwas, das sie lange nicht erkannt hatte.
Erst durch eine intensive Auseinandersetzung mit sich selbst und ihrer Vergangenheit entdeckte sie, wie wenig präsent sie tatsächlich war.
„Ich habe Gefühle abgekappt, ich war nicht wirklich da“, beschreibt sie ihren damaligen Zustand.
Der Wendepunkt kam, als sie begann, sich mit Traumatherapie auseinanderzusetzen – nicht nur als Klientin, sondern auch als Coach in Ausbildung.
Mit großer Ehrlichkeit berichtet sie, wie sie erstmals spürte: Ich lebe.
Social Media, Dopamin und die Suche nach Resonanz
Ein zentrales Thema im Gespräch ist der Umgang mit Social Media.
Isabel beschreibt, wie sie früher jeden Moment festhalten und bezeugen lassen musste – sei es durch ein Foto oder durch die Anwesenheit eines anderen Menschen.
Die Kamera war ihre externe Bestätigung. Heute genießt sie den Sonnenuntergang allein – ohne Beweisfoto, einfach im Moment.
Auch das Scrollen durch Instagram oder YouTube kann süchtig machen, ist aber letztlich auch nur ein Versuch sich lebendig zu fühlen.
Erst durch bewusste Reflexion konnte sie sich davon Stück für Stück lösen.
Über Perfektionismus und People-Pleasing
Isabel analysiert auf den Punkt die gesellschaftlichen Erwartungen, besonders im „perfekten“ Deutschland: perfekter Garten, perfekte Ehe, perfektes Business.
Sie zeigt auf, wie stark diese Ideale unser Verhalten beeinflussen – oft auf Kosten unserer seelischen Gesundheit.
Wir sprechen offen über unsere persönlichen Erfahrungen mit Perfektionismus, innerer Kritik und dem Drang, es allen recht zu machen – eine Überlebensstrategie, die auf Anerkennung ausgerichtet ist.
„Ich bin und wirke.“
Einer der stärksten Momente des Gesprächs ist Isabels Satz:
„Ich bin und wirke.“
Ein Mantra, das sie sich erarbeitet hat, nachdem sie sich jahrzehntelang über Leistung, Lob und Erfolg definiert hatte.
Heute geht es ihr um Authentizität, um echtes Erleben, um das Zulassen von Emotionen – auch von Schwäche, Schmerz und Unsicherheit.
Der Weg zur Selbstannahme
Besonders kraftvoll ist Isabels Beschreibung, wie sie gelernt hat, liebevoll mit sich selbst zu sprechen – nach Jahrzehnten innerer Beschimpfung.
Erst als ein Coach ihr zeigte, dass ihr Verhalten normal und nachvollziehbar war, begann der Wandel. Sie schildert, wie sich die Scham löste, als sie hörte:
„Das ist völlig verständlich.“
Ein Schlüsselmoment auf ihrem Weg zur Heilung.
Fazit: Ein Gespräch, das Mut macht
Diese Podcastfolge ist keine Anleitung für ein perfektes Leben – im Gegenteil.
Sie ist ein Plädoyer dafür, sich selbst anzunehmen, das eigene Tempo zu akzeptieren und liebevoll mit sich umzugehen.
Isabel García zeigt, dass es nie zu spät ist, sich selbst zu begegnen – ehrlich, achtsam und heilsam.
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